Die UC1-Vorstellung im Rahmen des champI4.0ns Projekts beschäftigt sich mit Traceability, also die lückenlose Rückverfolgbarkeit von Holz vom Baum bis zum Möbelstück. Der Anwendungspartner ADH Mölltal Möbel möchte seinen Kund:innen eine digitale „Geschichte“ ihrer Möbelstücke mitgeben, um Transparenz und Wettbewerbsvorteile entlang der Prozesskette zu schaffen.

Fälschungssichere Identifikation

Der Lösungsansatz besteht darin, Holz mittels individueller Strukturmerkmale wie Jahresringe, Äste und Mikrostrukturen fälschungssicher identifizierbar zu machen. Eine Dateninfrastruktur soll geschaffen werden, um die verschiedenen Schnittstellen entlang der Prozesskette bis zum Endkunden zu verknüpfen und einen digitalen Produktpass zu ermöglichen.

Die Entwicklung einer markierungsfreien Methode zur Erzeugung und Wiedererkennung eines Produktfingerabdrucks für Holz steht dabei im Fokus. Dieser Fingerabdruck wird mit Metadaten wie Qualität, GPS-Informationen, Holzart und CO2-Fußabdruck verknüpft und kann zwischen den Akteur:innen ausgetauscht werden.

Die Herausforderungen liegen in der Schwierigkeit, die Oberflächen der Teil- und Endprodukte nicht sichtbar zu markieren, den Bildaufnahmeprozess unter schwierigen Bedingungen (z. B. Lichtverhältnisse) zu optimieren und die Wiedererkennung von Holz aufgrund von Alterungsprozessen und prozessbedingten Veränderungen der Oberflächen automatisierbar zu gestalten.
Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts liegt auf dem Aufbau eines Datenökosystems, in dem alle Akteur:innen der Holzindustrie von Forstbetrieben über Tischlereien bis zu den Kund:innen in die Materialdatenbank eingebunden werden. Dieser Prozess wird mithilfe einer Process Engine und Rule Engine der Firma IoT40 gesteuert. Die Sicherheit der Daten und die Unabhängigkeit des Demonstrationssystems von den IT-Systemen der einzelnen Akteure sind wichtige Herausforderungen.

Zwischenergebnisse des ersten Projektjahres

In den Zwischenergebnissen des ersten Projektjahres wurden eine Literaturrecherche und der Aufbau einer Literaturdatenbank durchgeführt, verschiedene Datenanalyse- und Datenaufnahmemethoden untersucht und Experteninterviews geführt. Kooperationen zu anderen Forschungskonsortien wurden aufgebaut, und es wurden OpenSource Testdatensätze für die Forschungsarbeit bereitgestellt.

Das Projekt champI4.0ns zeigt vielversprechende Ansätze, um die Holzindustrie durch die intelligente Nutzung von Daten und die lückenlose Rückverfolgbarkeit von Holz zu revolutionieren und so die gesamte Wertschöpfungskette zu optimieren.

Die beteiligten Projektpartner:innen sind wie gefolgt: